FernWettkampf Rudern auf dem Trockenen
Die Zschornewitzer Ruderinnen sitzen auf dem Trockenen. Und das aus gutem Grund. „Wir machen bei der Women’s Rowing Challenge mit“, erklärt Andrea Senst, Trainerin im Zschornewitzer Ruderclub. Rowing gleich Rudern. Aber warum dann in der Halle und nicht auf dem Wasser?Eine echte Herausforderung Die Antwort ist schnell gefunden. Der ausschließlich für ruderbegeisterte Mädchen und Frauen konzipierte Wettbewerb findet an Ruderergometern statt, ist eine willkommene Abwechslung und eine echte Herausforderung. „Aber alles macht auch Spaß“, bestätigt Yvonne Stein, die auf die Ausschreibung für das etwas andere Kräftemessen aufmerksam geworden ist. Zwar muss sich jede Aktive allein ins Zeug legen und im vorgegebenen Zeitfenster möglichst viele Meter abspulen. „Aber hier ist niemand allein. Die Ergometer stehen neben- und hintereinander. Außerdem sind genügend Leute da, die anfeuern.“ Andrea Senst und Yvonne Stein sind sicher: Die Zschornewitzer brauchen sich nicht verstecken. Die Women’s Rowing Challenge läuft nach klaren Regeln. An vier Tagen im Januar wird gerudert. Zunächst acht, dann 15, später 22 und zum großen Finale 30 Minuten lang. Alle absolvierten Meter werden erfasst, mit Foto dokumentiert und an die Wettkampfzentrale geschickt. Nach drei von vier Tagen halten sich die Zschornewitzer Frauen im oberen Mittelfeld. Platz 24 und 195644 absolvierte Meter. Bei 25 Aktiven eine ordentliche Leistung. Aber es bleibt noch reichlich Luft nach oben. Schließlich hatte der Mündener Ruderverein als Spitzenreiter zum selben Zeitpunkt bereits 854777 Meter auf der Habenseite. Allerdings mit 134 Startern. „Es geht nicht um den Sieg. Das ist eine Sache für das Gemeinschaftsgefühl“, meint der Zschornewitzer Rudertrainer Falk Brämer. Er spornt seine Leute an. Lautstark, voller Temperament. So wie er immer ist. Das hat Wirkung. Tabea Becher rudert in 30 Minuten 6905 Meter und liegt nach drei Starts bei 13882 Metern. Anna Lena Lieck geht mit insgesamt 17424 Metern in die Wertung ein. Sie hat alle vorgegebenen Zeitintervalle und Termine realisieren können. Zufrieden? Das Mädchen wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Ja, das bin ich.“ Wie Tabea trägt auch sie ganz besondere Kniestümpfe. Hellblau ist zunächst normal. Es ist die Farbe des Ruderclubs. Doch dabei blieb es nicht. Das S für Superfrau und rote Bänder dürfen nicht fehlen. Anna Lena, Tabea, Annabella Kolbe und Alena Karaew wollen hoch hinaus. Im Vierer greifen sie in der Juniorenklasse nach den Sternen. „Das kann was Gutes werden“, sind die Trainer überzeugt. Zumal die Mädchen bei der Challenge und beim landesweiten Ergometerrudern Leistung zeigten und die gleichaltrige Konkurrenz deutlich hinter sich lassen konnten. Nach der Auswertung des Wettkampfesdurch den DRV landete der Zschornewitzer Ruderclub auf einen beachtlichen Platz 19 von 87 startenden Vereinen. (Quelle MZ Gräfenhainichen) A. Senst