23.04.2018 , 13:22 Uhr- Rennrudern - Hennes Nagel

Junioren holen drei Medaillen für Sachsen-Anhalt – SCM-Skullerinnen feiern Doppelsieg – Weltmeister Maximilian Planer muss Meisterschaft krankheitsbedingt abbrechen

Freud und Leid lagen bei der deutschen Kleinbootmeisterschaft auf dem Baldeneysee in Essen für die Ruderer aus Sachsen-Anhalt dicht beieinander. Während die Junioren ihre Spitzenstellung in Deutschland untermauerten, lief bei den Senioren aus verschiedenen Gründen nicht alles nach Wunsch. So musste der Weltmeister von 2017 im Achter, der Bernburger Maximilian Planer, wegen eines fiebrigen Infektes die Titelkämpfe nach seinem zweiten Platz im Vorlauf mit seinem Partner Felix Wimberger abbrechen. Die Chancen auf eine erneute Berufung in das deutsche Flagschiff sind für die beiden Weltmeister dadurch natürlich nicht gestiegen, obwohl im Vorlauf insgesamt nur sieben Boote schneller waren und der Abstand zu den Vorlaufbesten Malte Schröder und Finn Großmann (Hamburg/Lübeck nicht einmal fünf Sekunden betrug. „Für Max ist die plötzliche Erkrankung sehr bitter. Hoffen wir, dass er durch seine Vorleistungen noch eine Chance bekommt“, sagte Landestrainer Paul Zander, der mit dem Bernburger 2008 Juniorenweltmeister im Achter wurde.

Die Junioren aus Sachsen-Anhalt setzten dann für Sachsen-Anhalt die Glanzlichter, in erster Linie die Mädchen im Skullbereich. Tabea Kuhnert und Emma Appel sorgten sogar für einen Doppelerfolg des SC Magdeburg im Einer. Jette Prehm wurde Zehnte. „Mit dem Sieg von Tabea hatte ich nach dem starken Auftritt bei der Langstreckenregatta in Leipzig und den Eindrücken im Training schon geliebäugelt. Emma Appel hat sich bei der Meisterschaft enorm gesteigert. Aber auch Paul Berghoff hat mit dem Gewinn der Bronzemedaille als jüngerer Jahrgang imponiert“, freute sich Magdeburgs Trainer Roland Oesemann über den kompletten Medaillensatz der Magdeburger Athleten, die das Tor zur Junioren-Nationalmannschaft weit aufgestoßen haben. Paul Krüger als Achter und der hallesche Riemen-Zweier mit Erik Kohlbach und Eric Streibler als Sieger des B-Finales haben sich ebenfalls ins Gespräch für internationale Aufgaben gebracht. Die Crew aus der Saalestadt hatte das Finale nur um die Winzigkeit einer Zehntelsekunde verpasst. Lehrgeld mussten Florian Stein (Halle) und Nick Welzenbach (Magdeburg) als 21. zahlen.

Im Erwachsenenbereich schaffte kein Ruderer aus Sachsen-Anhalt den Einzug ins A-Finale. Das beste Ergebnis gelang Philipp Syring, der als Gewinner des B-Finals Siebenter wurde. Sein Magdeburger Teamkollege Max Appel traf im Viertelfinale auf ganz starke Gegner und konnte sich nicht für die besten Zwölf qualifizieren. „Max hat Schadensbegrenzung betrieben. Im C-Finale ist er sogar schneller gefahren, als der Sieger des A-Finals“, erklärte Landestrainer Paul Zander und fügte hinzu. „Bei den Junioren sind wir gut aufgestellt, hier müssen wir den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen. Philipp Syring, Max Appel und Max Planer sind für die Nationalmannschaft mit Sicherheit noch nicht abgeschrieben. Hier werden die Entscheidungen der verantwortlichen Bundestrainer den weiteren Weg beschreiben.“

Bereits am Mittwoch sitzt der Bundestrainer des Achters, Uwe Bender, mit seinen Weltmeistern an einem Tisch und klärt, wie es in dieser Saison weiter geht. „Wir blicken der Entscheidung des Trainers aufgrund unserer guten Vorleistungen bei der Langstrecke und internen Tests relativ gelassen entgegen“, sagte Maximilian Planer, der wie sein Partner Felix Wimberger auf eine zweite Chance hofft. Für Krankheit kann schließlich niemand etwas.