Tabea Kuhnert wird Europameisterin, Paul Berghoff holt Bronze
650 Ruderinnen und Ruderer aus 32 Nationen hatten für die U23-Europameisterschaft in Duisburg gemeldet. Für den Deutschen Ruderverband, der in allen Bootsklassen präsent war, gingen mit Tabea Kuhnert, Paul Berghoff und Paul Krüger auch drei Talente vom SC Magdeburg auf der Wedau an den Start und leisteten ihren Beitrag zum sehr guten Abschneiden der Gastgeber. Mit vier Titel, dazu fünf Silber- und sechs Bronzemedaillen belegte Deutschland hinter Italien und Rumänien (jeweils fünf erste Plätze) den dritten Rang.Den Vogel aus Sicht von Sachsen-Anhalt schoss dabei Tabea Kuhnert ab. Die Junioren-Europameisterin von 2017 und U23-Vizeweltmeisterin aus dem vergangenen Jahr legte mit Sophie Leupold (Pirna), Maren Völz (Potsdam) und Lena Osterkamp (Hannover) im Doppelvierer am Siegersteg an. „Die vier Mädchen haben eine ganz souveräne Vorstellung geboten und im Finale die Niederlande dank ihrer konditionellen Stärke sicher in Schach gehalten“, war Magdeburgs Trainer Roland Oesemann von der Vorstellung seines Schützlings Tabea Kuhnert in Zusammenarbeit mit den anderen drei jungen Frauen sehr angetan. Über Edelmetall durfte sich auch Paul Berghoff freuen, der im Doppelvierer mit seinen Teamkollegen Aaron Erfanian (Hannover), Franz Werner (Pirna) und Anton Finger) den dritten Platz belegte. Nach dem klaren Sieg im Halbfinale hatte das deutsche Quartett auch mit einem noch besseren Ergebnis geliebäugelt, hätte aber in einem spannenden Vierkampf um die Podestplätze auch leer ausgehen können. Die ersten vier Boote lagen im Bereich von nicht einmal zwei Sekunden. EM-Champion Tschechien hatte 92 Hundertstel Vorsprung vor den Italienern und 1,35 Sekunden vor dem DRV-Quartett. Der Crew aus den Niederlanden (-1,96 Sekunden) blieb nur Blech. Wie das „Oranje-Quartett“ landete auch Paul Krüger mit seinem Partner Klas-Ole Lass aus Potsdam auf dem undankbaren vierten Platz. Etwa eine Sekunde fehlte zur Plakette. „Die beiden Jungs haben bis zum Schluss alles gegeben und sind noch einmal stark aufgekommen. Schade, dass es nicht mehr ganz für das Podest gereicht hat. Aber die Bilanz kann sich mit zwei Medaillen bei drei Startern trotzdem sehen lassen“, so Roland Oesemann, der der Europameisterin in naher Zukunft durchaus noch das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio zutraut. „Mit sehr harter Arbeit und ein bisschen Glück geht da vielleicht die Tür noch auf.“ Bei einigen Lehrgängen der A-Nationalmannschaft durfte Tabea Kuhnert sich schon einmal mit der nationalen Spitze messen.