12.10.2020 , 14:58 Uhr- Rennrudern - Hennes Nagel

Kein Edelmetall für Sachsen-Anhalt – Maximilian Planer und Max Appel landen mit ihren Booten bei der Europameisterschaft in Poznan jeweils auf dem sechsten Platz

Nicht alle Träume gingen in Erfüllung. Zwei Ruderer aus Sachsen-Anhalt vertraten die Farben des Deutschen Ruderverbandes bei der Europameisterschaft auf dem Maltasee in Poznan. Doch der insgeheim erhoffte Sprung auf das Treppchen blieb aus. Sowohl der Bernburger Maximilian Planer im Vierer ohne mit Felix Wimberger (Passau), Paul Gebauer (Potsdam) und Wolf-Niclas Schröder (Berlin) als auch der Magdeburger Max Appel im Doppelvierer mit Hans Gruhne (Potsdam), Karl Schulze (Berlin) und Tim-Ole Naske (Hamburg) belegten mit ihren Crews den sechsten Platz.

„Sicher ist es schade, dass wir keine Medaille nach Sachsen-Anhalt holen konnten. Aber immerhin standen beide Boote im A-Finale. Um im Endlauf das dritte Mal voll am Limit zu rudern, fehlte einfach die nötige Power“, lautete das Fazit von Steffen Planer. Der Präsident des Ruderverbandes von Sachsen-Anhalt hatte am vergangenen Wochenende die Rennen vor Ort in Polen beobachtet.

Als Vorlaufschnellster ging Maximilian Planer mit seinen Teamkollegen ins Halbfinale. Der dritte Platz langte für den Endlauf, bei dem bis 1750 Metern vor dem Ziel sogar noch die Bronzemedaille in Reichweite lag. Doch im Endspurt mussten die Deutschen, die zu diesem Zeitpunkt auf dem fünften Platz lagen, auch noch die Franzosen an sich vorbeiziehen lassen. „Nach den Rückschlägen, die ich 2020 schon hinnehmen musste, war der EM-Start allein schon ein persönlicher Erfolg für mich. Aber natürlich bin ich auch etwas enttäuscht. Mit den Österreichern und Franzosen lagen zwei Boote vor uns, mit denen wir im Mai 2021 in Luzern um die beiden noch zu vergebenden Olympiatickets kämpfen müssen“, lautete das Fazit des Bernburgers.

Das Olympiaticket hat Max Appel schon in der Tasche. Doch bis dahin müssen der Magdeburger und seine Mannschaftskameraden noch hart arbeiten, um eine realistische Chance auf einen Platz im A-Finale in Tokio zu haben. In Poznan hatte das deutsche Quartett unglaubliche 16 Sekunden Rückstand auf Europameister Niederlande – schon fast ein Zwei-Klassenunterschied in dieser Sportart. „Es war schon bitter, dass wir so weit abgeschlagen waren. Aber die Vorbereitung verlief alles andere als optimal“, sagte Max Appel, der im Vorfeld der EM wegen einer Verletzung eine Woche mit dem Training aussetzen musste. Außerdem hatten Hans Gruhne und Karl Schulze vor dem Finale die Plätze im Bug getauscht. Dieser Schuss ging jedoch nach hinten los. „Wir müssen im Winter Kilometer ohne Ende schrubben, um wieder den Anschluss an die Weltspitze herzustellen“, stellt sich Max Appel auf intensive Trainingswochen ein.